Nur wenige Zahnimplantat-Risiken und -Komplikationen sind nennenswert: Ein Zahnimplantat kann locker werden, es kann zu lang sein und es kann brechen. Zum Glück treten diese Fälle nur selten auf.

Wann gilt ein Zahnimplantat als erfolgreich eingeheilt?

Ein Zahnimplantat gilt als erfolgreich eingeheilt, wenn es schmerzfrei im Knochen liegt, dort fest verankert ist und den Belastungen der prothetischen Suprakonstruktion standhält. Das Zahnfleisch sollte sauber und reizlos sein, und sämtliche Nerven in der Nachbarschaft voll funktionstüchtig. Das ist der Idealzustand, der auch bei den meisten Implantationen erreicht wird. Komplikationen sind bei fachgerechter und sorgfältiger Ausführung selten, können jedoch immer auftreten.

Zahnimplantat-Risiko: Wenn ein Implantat locker wird

Die früheste Komplikation macht sich unmittelbar nach der Implantation bemerkbar. Das Implantat sitzt nicht fest im Knochen, wackelt und sollte daraufhin wieder entfernt oder durch eines mit einem größeren Durchmesser ersetzt werden. Ist ein Implantat auch nach mehreren Monaten immer noch nicht fest im Knochen verankert, muß es ebenfalls explantiert, also entfernt, werden. Oft zeigt sich dann, daß dieses Implantat nur im Bindegewebe, nicht aber im Knochen eingeheilt war.

Länger anhaltende Schmerzen nach einer Implantation können auf eine Entzündung im umgebenden Knochen hinweisen. Unter Umständen stößt der Knochen das Implantat dann wie einen Fremdkörper langsam ab. Auch in diesen Fällen muß das Implantat wieder entfernt werden.

Zahnimplantat-Risiken und mögliche Komplikationen: Wenn ein Implantat locker wird

Wenn Implantate verloren gehen, passiert dies meist während der Einheilphase. Zu den Zahnimplantat-Risiken gehören späte Lockerungen, zum Beispiel nach dem Anpassen der Kronen. Ursache sind dann nicht selten übermäßige Belastungen durch eine fehlerhaft ausgerichtete Prothese. Das Zahnfleisch entzündet sich, schwillt an, blutet, und meist bildet sich auch Eiter. Daß dies für den Patienten sehr schmerzhaft und nur mit schmerzstillenden Medikamenten auszuhalten ist, braucht man nicht zu betonen. Wenn der Arzt die Lockerung des Implantates sogar direkt mit den Fingern ertasten kann, sind diese Implantate in der Regel nicht mehr zu retten.

Derart unglückliche Verläufe bedeuten für den Patienten aber nicht immer gleich das Ende einer implantologischen Versorgung, denn unabhängig von der Ursache und vom Zeitpunkt eines Implantatverlustes kann sich der Kieferknochen nach einer Explantation wieder erholen. Nach vier bis sechs Monaten ist der implantatbedingte Knochendefekt so weit wiederhergestellt, daß eine erneute Implantation möglich ist. Nicht selten kann nach dem Verlust eines einzelnen Implantates die prothetische Suprakonstruktion auch durch die verbliebenen, eingeheilten Implantate weiter getragen werden. Zuvor muß die aufsitzende Brücke oder Prothese jedoch der neuen Situation entsprechend angepaßt werden. Größere Knochenlöcher entstehen, wenn mehrere, nebeneinanderstehende Implantate verlorengehen; allerdings kommt dies sehr selten vor.

Eine ähnliche Situation ergibt sich, wenn ein großes Knochentransplantat nicht einheilt und entfernt werden muß. In diesem Fall sollte der behandelnde Arzt lieber überlegen, ob eine erneute Implantatversorgung überhaupt noch sinnvoll ist. Eine herkömmliche prothetische Versorgung ist hier meist schon schwierig genug.

Ihr direkter Weg zur Zahnimplantat-Erstberatung in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf: Schreiben Sie eine Mail an Empfang@MKG-Praxis.com, oder rufen Sie uns an: (0211) 1360900.

Zahnimplantat-Risiko: Wenn ein Implantat zu lang ist

Nervenschäden treten nur bei Implantationen im seitlichen Unterkiefer auf. Dies auch nur dann, wenn der Arzt ein zu langes Implantat ausgewählt hat, das bis in den Nervenkanal hineinreicht und auf den Unterkiefernerv drückt oder ihn sogar durchtrennt (siehe auch „Sind Sie ein geeigneter Implantat-Kandidat?„). Unmittelbares und anhaltendes Taubheitsgefühl im Bereich der Unterlippen- und Kinnseite sind die Folge. Röntgenkontrollaufnahmen bestätigen meist das zu lange Implantat, welches umgehend entfernt werden muß. Ist der Nerv nur gequetscht, aber nicht durchtrennt worden, kann sich die Gefühlsstörung wieder legen. Allerdings sind die Zeitdauer und das Ausmaß der Nerverholung nicht vorhersehbar.

Zahnimplantat-Risiken und mögliche Komplikationen: Wenn ein Implantat zu lang ist

Blutungen nach Implantationen sind ein selten auftretendes Zahnimplantat-Risiko. Sie treten vorwiegend im vorderen Unterkieferanteil auf, wenn Implantatbohrer versehentlich zu weit in Richtung Zunge geführt wurden. Der Unterzungen- und Mundboden ist sehr reich mit Blutgefäßen versorgt. Risikozonen bei der Implantation im Oberkiefer sind der vordere Kieferabschnitt unmittelbar unterhalb der Nase sowie die hinteren Abschnitte im Bereich der Kieferhöhlen. Wird hier ein zu langes Implantat gewählt, besteht die Gefahr der Nasenschleimhaut- oder Kieferhöhlenschleimhaut-Durchbohrung.

Man erkennt diesen Zustand oft erst an der fehlenden knöchernen Einheilung, denn in die Kieferhöhle oder in die Nasenhöhle ragende Implantate sind einer erhöhten Entzündungsgefahr ausgesetzt und können umgekehrt auch zu einer Kieferhöhlenentzündung führen.

Zahnimplantat-Komplikation: Wenn ein Implantat bricht

Neben den oben beschriebenen Zahnimplantat-Risiken kommen auch gelegentlich Komplikationen vor. Übermäßige Kaubelastungen oder Fehlbelastungen infolge ungewollter Scherkräfte zum Beispiel sind die Ursache für Brüche im Bereich des Implantatkörpers, der Suprakonstruktion, etwa der Zahnbrücke oder der sie verbindenden Schraubenelemente.

Eine Röntgenaufnahme ist Voraussetzung für ein Zahnimplantat: Hier ist ein gebrochenes Implantat zu sehen (1) sowie eine Periimplantitis (2)
Restfragment eines gebrochenen Implantates (1) und Implantat mit fortgeschrittener Entzündung (Periimplantitis, 2)

Zu den bekannten Zahnimplantat-Risiken gehört auch der Schraubenbruch. Schraubenbrüche sind in der Regel aber harmlos und wiederholen sich nicht, wenn sie ersetzt und die Ursachen beseitigt worden sind. Brüche im Implantatkörper oder der Suprakonstruktion sind Folge schwerer Fehlbelastungen. In diesen Fällen müssen manchmal das Design und das Konzept der implantologischen Konstruktion neu überdacht und zum Teil verändert werden. Gebrochene Implantate müssen entfernt werden. Allerdings ist die Explantation ungünstig gebrochener und tief im Knochen liegender Implantatreste oft nur möglich, wenn der Arzt auch einen Teil des umgebenden Knochens mitentfernt. Sind nach einem isolierten Bruch der Suprakonstruktion die Implantate weiterhin fest, kann die Ursache in einer Fehlkonstruktion der Prothese liegen oder in einer krankhaften Störung des Kaumusters. Wer nachts heftig mit den Zähnen knirscht oder mit der Zunge immer auf eine besondere Art und Weise an den Implantaten entlangfährt, gefährdet seine neuen Zähne.

Zahnimplantat-Komplikation Periimplantitis

Häufig ist mangelnde Zahnhygiene schuld an einer Entzündung rund um Zahnimplantate, der sogenannten „Periimplantitis„. Wir verweisen auf den Beitrag „Perfekte Zahnpflege: Tipps für schöne Zähne und gesunde Implantate“ auf unserer Homepage. Aber auch genetisch bedingte Anfälligkeiten und Vorerkrankungen oder individuelle Verhaltensweisen (z. B. Diabetes, Osteoporose, Bestrahlungen und Nikotinkonsum) können eine Periimplatitis begünstigen.