Grundsätzlich kann ein Zahnimplantat einen einzelnen verlorenen Zahn, mehrere Zähne oder sogar alle Zähne ersetzen. Im Einzelfall sollte man sorgfältig prüfen, ob die Implantation im Vergleich zur herkömmlichen Krone, Brücke oder Prothese wirklich die bessere Lösung ist.

Viele Vorteile von Zahnimplantaten

Die Vorteile von Zahnimplantaten sind jedoch offensichtlich:

  • Sie spüren Ihre neuen „dritten Zähne“ nicht. Sie haben nach einiger Zeit das Gefühl, es seien Ihre eigenen Zähne.
  • Sie können alles essen, auch knackige Äpfel, Körnerbrot und, wenn es sein muß, zähes Fleisch. Zahnimplantate sitzen fest und sicher.
  • Niemand sieht, daß Sie falsche Zähne haben. Auch beim Sprechen kann nichts verrutschen oder herausfallen. Haftpulver ist nicht mehr erforderlich.
  • Zahnimplantate und die darauf befestigten Konstruktionen halten lange und schonen die anderen, gesunden Zähne.

Ihr direkter Weg zur Zahnimplantat-Erstberatung in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf: Schreiben Sie eine Mail an Empfang@MKG-Praxis.com, oder rufen Sie uns an: (0211) 1360900.

Wenn ein einzelner Zahn fehlt

Ein fehlender Frontzahn …

Wer Skateboard fährt, schützt seinen Kopf mit einem Helm. So zumindest empfehlen es Hersteller, Ärzte und Eltern. Die Zähne bleiben jedoch in den allermeisten Fällen ungeschützt. Deshalb führen Sportunfälle beim Rollschuhlaufen, Mountainbike- oder Rollerbladefahren (vgl. auch unseren Beitrag zu „Mouthguards“) häufig zu Zahnverletzungen oder gar zum Zahnverlust. Aktuelle Untersuchungen an Schulkindern haben ergeben, daß jedes vierte Kind im Alter zwischen sechs und sechzehn Jahren mehr oder weniger schwere Verletzungsfolgen im Bereich der Frontzähne aufweist. Darunter sind kleine Zahnsprünge oder Absplitterungen, aber eben auch die schwereren Verletzungen, bei denen der Zahn nicht mehr zu retten ist. Der Sturz im Hallenbad, ein mißglückter Sprungversuch vom 5-Meter-Brett, eine Rangelei auf dem Schulhof und Fahrradunfälle findet man immer wieder in den Unfallstatistiken.

Geht auf diese Weise ein Zahn verloren, bietet sich bereits im Alter von 15, 16 oder 17 Jahren ein Einzelzahn-Implantat an. Oft zahlen hier sogar die Krankenkassen die Behandlung. Denn wenn zwei kariesfreie Nachbarzähne beschliffen und später auch überkront werden müssen, ist dies etwa genauso teuer wie ein Einzelzahn-Implantat. Medizinisch wäre es aber geradezu unsinnig, zwei gesunde Zähne zu opfern.

Ähnlich ist die Sachlage auch, wenn bei Kindern die kleinen Schneidezähne neben den Eckzähnen nicht angelegt sind. Dies tritt gar nicht so selten auf und gehört zur Routine in einer implantologischen Praxis. Häufig muß zunächst der Kieferorthopäde die Lücke öffnen, weil mit den Jahren die benachbarten Zähne die Zahnlücke geschlossen haben.

… wird durch ein Einzelzahn-Implantat ersetzt.

Häufiger sind aber die Fälle, bei denen ein einzelner Zahn wegen Karies oder Parodontitis gezogen werden muß. Auch hier ist der Ersatz über ein einzelnes Implantat möglich.

Natürlich gibt es alternativ zum Implantat auch andere Möglichkeiten, eine Zahnlücke zu schließen:

Eine provisorische Teilprothese gilt zwar als vorläufige Versorgung, kann aber durchaus jahrelang funktionieren. Nachteil ist allerdings, daß dieser Zahnersatz verhältnismäßig lose im Mund sitzt und die Halteklammern eventuell sichtbar sind. Das stört unter Umständen die Gebißästhetik, d. h. – schlicht gesagt – es sieht nicht unbedingt schön aus. Eine zahnverankerte, festsitzende Brücke ist eine funktionell und ästhetisch gute Lösung, aber nicht selten müssen hierzu gerade bei jungen Patienten gesunde oder kaum gefüllte Nachbarzähne beschliffen werden, wodurch wertvolle Zahnsubstanz verlorengeht. Diese Nachbarzähne, die eine Brücke halten, nennt man auch Pfeilerzähne.

Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte Klebebrücke, bei der versucht wird, die Zahnpräparation, d. h. das Beschleifen der Nachbarzähne, auf ein Minimum zu reduzieren. Für eine Klebebrücke muß zwar deutlich weniger Zahnmaterial geopfert werden als bei einer festsitzenden Brücke, ihre Zuverlässigkeit ist jedoch begrenzt. Es kommt immer wieder vor, daß Bewegungen der Pfeilerzähne zu einem Abscheren der Klebeverbindung führen. Das bedeutet: Eine Klebebrücke kann sich lockern und herausfallen. Das wird im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise lästig, wenn der Zahnarzt nicht sofort helfen kann.

Wenn zwei und mehr Zähne fehlen

Stellen Sie sich vor, Sie tragen eine Brücke, die mehrere Zähne ersetzt. Sie haben keine Probleme, fühlen sich wohl, die Brücke fällt kaum auf und sitzt sicher. Dann bildet sich ausgerechnet an einem Pfeilerzahn eine Wurzelspitzenentzündung oder eine tiefe Karies, oder eine Parodontitis, die nicht frühzeitig genug behandelt wird. Im ungünstigsten Fall kann schon der Verlust eines einzigen Zahnes bedeuten, daß Ihre schöne Zahnkonstruktion nicht mehr funktioniert. Dann eröffnet Ihnen Ihr Zahnarzt, daß Sie nun, da mehrere Zähne zu überbrücken sind, eine herausnehmbare Prothese bräuchten.

Dieser Schreck sitzt tief. Herausnehmbarer Zahnersatz ist für die meisten eine Horrorvorstellung. Heißt „herausnehmbar“ nicht, nachts die Zähne im Wasserglas auf dem Nachttisch zu sehen? Die erste Frage ist dann meist: Gibt es denn keine andere Lösung?

Gerade wenn in einer Zahnreihe eine größere Lücke entstanden ist (die sog. „Schaltlücke“), können Implantate als zusätzliche Pfeiler eine sichere Verankerung schaffen. Fehlen mehrere Zähne am Ende einer Zahnreihe (sog. „Freiendsituation“), läßt sich über Implantate der Anschluß an die bestehende Zahnreihe finden. Bei solchen Freiendsituationen, wenn also hinten kein fester Zahn mehr als Verankerung dienen kann und somit eine sichere festsitzende Brücke nicht möglich ist, hilft oft schon ein einziges Implantat, und der Halt ist wieder gegeben.

Natürlich bestehen auch hier Behandlungsalternativen:

Eine Schaltlücke kann durch eine zahngetragene festsitzende Brücke geschlossen werden. Das führt meist zu guten Ergebnissen, was die Kaufunktion und das Aussehen angeht. Es erfordert jedoch das Beschleifen vielleicht intakter Nachbarzähne. Manchmal ist auch die Spannweite einer derartigen Brückenkonstruktion zu groß, so daß Schäden durch eine Überbelastung an den Brückenpfeilern auftreten können.

Eine herausnehmbare Teilprothese ist die einzige Möglichkeit der Versorgung, wenn im Seitenzahnbereich kein Pfeilerzahn zur Verankerung einer festsitzenden Brücke mehr zur Verfügung steht (Freiendsituation). Eine solche Modellgußprothese, die über Klammerkonstruktionen oder komplizierte ästhetischere Halteelemente, wie Geschiebe, Druckknöpfe oder Teleskope, an den Nachbarzähnen haftet, muß zur Abstützung auf der Gegenseite mit einer Gaumenplatte oder einem Zungenbügel versehen sein.

Die meisten Patienten empfinden diese neuen Zähne auch nach Jahren noch als störenden Fremdkörper und im wahrsten Sinne des Wortes als „Ersatz“, Die Prothese stört bei Zungenbewegungen und oft auch beim Essen. Außerdem läßt sich trotz vieler Tricks nicht verhindern, daß dieser Ersatz auch als Ersatz sichtbar bleibt, und nur in Ausnahmefällen die Ästhetik wirklich optimal ist.

Eine implantatgetragene festsitzende Brücke ist dagegen im ästhetisch-kosmetischen Ergebnis mit zahnverankerten festsitzenden Brücken vergleichbar, ohne daß jedoch Pfeilerzähne beschliffen werden müssen.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Kaukräfte nicht auf die natürlichen Pfeilerzähne oder das Weichgewebe verlagert werden, sondern, wie beim natürlichen Zahn, vom Knochen des Patienten gestützt werden. Diese günstige Belastung führt nachweislich zu einem deutlich geringeren Knochenschwund gegenüber den üblichen prothetischen Versorgungen.

Wenn Sie zahnlos sind

Ihr Zahnarzt macht ein ernstes Gesicht: Die Zähne im Unterkiefer sind nicht mehr zu retten; die Parodontitis ist zu weit fortgeschritten. Die einzige Lösung: Alle Zähne ziehen und eine Totalprothese für den Unterkiefer. Das ist, auch wenn sich der Zahnarzt sehr viel Mühe gibt und geschickt arbeitet, nicht selten eine Katastrophe für den Patienten, denn Unterkiefer-Totalprothesen halten nur im Ausnahmefall richtig gut. Sie sitzen im Gegensatz zu einer Oberkieferprothese, die sich am Gaumen festsaugen kann, nur einem schmalen Kieferkamm auf, und das ist oft zu wenig. Trotz Haftpulver und Zungenverrenkungen klappern die Gebisse und machen befremdliche Geräusche beim Essen. Nicht selten fallen sie beim Niesen, Husten oder allzu herzhaften Lachen sogar heraus. Das kann für keinen Patienten eine befriedigende Lösung sein. Das gilt für junge ebenso wie für ältere Menschen, für Geschäftsleute oder Hausfrauen. Manche Patienten können sich weder körperlich noch seelisch jemals an eine Totalprothese gewöhnen.

Die Abdeckung des Gaumens im Oberkiefer, gelegentliche Einschränkungen der Geschmacksempfindung, Störung beim Sprechen und die stete Angst vor der möglichen Lockerung der Prothese in der Öffentlichkeit verhindern, daß Patienten die Situation akzeptieren. Viele Prothesenträger schämen sich über Zahnlosigkeit, essen nicht mehr in Gesellschaft und isolieren sich in gewissem Maße.

Zudem führt jede Totalprothese nach längerem Tragen – bedingt durch den unnatürlichen Belastungsdruck – zu einem starken Abbau des Kieferknochens. Nach einer gewissen Zeit ist es dann vor allem im Unterkiefer nicht mehr möglich, eine akzeptabel sitzende Prothese anzufertigen. Instabilität mit anhaltenden Druckstellen und damit verbundenen Schmerzen sind die Folge.

Deshalb ist der wohl wichtigste und dankbarste Einsatzbereich von Implantaten der zahnlose Kiefer. Ein implantatgetragener, festsitzender Zahnersatz verbessert den Komfort, die Kaufunktion, das Aussehen und die Aussprache. Dies führt in fast allen Fällen zu einer Verbesserung der Lebensqualität und einem neuen Selbstbewußtsein.

Grundsätzlich bieten sich bei völliger Zahnlosigkeit zwei unterschiedliche Implantatlösungen an:

Bei Patienten mit einer ausreichenden Abstützung der Lippe und genügend Knochenmasse kann eine implantatgetragene, feste Brücke angefertigt werden, die ähnliche Eigenschaften aufweist wie eine zahngetragene Versorgung. Falls nach längerem Zahnverlust bereits ein Rückgang des Kieferknochens und des Zahnfleischs erfolgt ist, muß die Gestaltung der festsitzenden Brücke diesen Gewebeverlust ausgleichen.

Die implantatgetragene Brücke ist sowohl ästhetisch wie praktisch die optimale Versorgung für einen zahnlosen Kiefer. Allerdings läßt sich nicht immer verhindern, daß man kleine Teile der Titan-Implantate sieht. Denn nicht immer ist es möglich, das Implantat genau dort zu plazieren, wo später der Zahn sitzt. Manchmal führt schon eine Verschiebung des Bohrlochs um einen Millimeter zu einem anderen Resultat. Außerdem muß man bedenken, daß diese Brücken teuer sind, weil meist viele Implantate erforderlich sind und der Zahnarzt und der Zahntechniker lange an den komplizierten Konstruktionen arbeiten müssen. Zudem erfordert diese lmplantatversorgung eine besonders aufwendige Mundhygiene.

Als Alternative bietet sich die implantatgetragene, abnehmbare Prothese an. Sie ist im Vergleich zur festsitzenden Brückenkonstruktion die kostengünstigere Lösung und muß nicht mit einer derart aufwendigen Mundhygiene gepflegt werden. Für Patienten, bei denen aufgrund fehlender Unterstützung der Lippe oder einer ungünstigen Lippenlinie beim Lachen oder Sprechen aus ästhetischen Gründen eine Brücke nicht in Frage kommt, ist das Problem häufig nur über eine solche »Deckprothese« zu lösen. Auch diese Lösung ist mit einer üblichen Vollprothese nicht zu vergleichen, weil sie eine viel höhere Stabilität aufweist. Zudem kann im Oberkiefer oftmals auf die lästige Gaumenplatte verzichtet werden.

Krebsoperationen und Fehlbildungen: Spezialgebiet Defektprothetik

Einige tausend Menschen erkranken in Deutschland jährlich an einem Tumor im Kiefer- und Gesichtsbereich. Oftmals können dann nur radikale Krebsoperationen, bei denen teilweise ein halber Kiefer entfernt werden muß, die Erkrankung heilen. Die Defektprothetik ist ein Spezialgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit der prothetischen Versorgung dieser Patienten beschäftigt. Auch hier ermöglicht oft erst die Implantation ein funktionstüchtiges und optisch akzeptables Gebiß. Die dazu erforderlichen Operationen werden aber nur in Fachkliniken für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie durchgeführt. Aufwändige Rekonstruktionen mit Implantaten sind auch bei angeborenen Fehlbildungen, zum Beispiel der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, und nach schweren Unfällen mit Knochen- und Weichteilzerstörungen möglich.