Zahnpflege für Veganer: Darauf sollten Sie achten

„Bei der Zahnpflege für Veganer gilt es einiges zu beachten“, darauf weisen Dr. Henrik Andersen und Dr. Dr. Martin Bonsmann von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf hin. Auch, wenn eine aktuelle Studie ihnen eine überdurchschnittlich gute Mundgesundheit bescheinigt, so wirkt sich der von Veganern praktizierte Verzicht auf tierische Produkte doch vielfältig auf Köper, Mund und Zähne aus.

Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf alle tierischen Produkte

Im Jahr 2020 gibt es in Deutschland knapp 1,1 Millionen Veganer, und es werden jedes Jahr mehr. Veganer haben bewiesenermaßen ein geringeres Risiko, an ischämischer Herzkrankheit, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder Krebs zu erkranken. Neben einem im Vergleich zu Nicht-Veganern geringeren Body-Mass-Index haben Veganer zusätzlich eine höhere Lebenserwartung.

In einer Pilotstudie der kieferchirurgischen Abteilung der Sapienza Universität in Rom konnte jüngst der Zusammenhang einer guten Zahnpflege für Veganer und veganer Ernährung beobachtet werden. Personen, die sich rein vegan ernähren, zeigten insgesamt einen guten und im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt besseren Mundgesundheitszustand. Dies wird Veganern vor allem im Hinblick auf ihren insgesamt bewussten und gesunden Lebensstil zugeschrieben:

Dr. Dr. Martin Bonsmann ist Arzt und Zahnarzt. Als Referent über Implantologie ist er für viele medizinische Gesellschaften aktiv.Neben einer angepassten Zahnpflege für Veganer ist die ausgewogene Ernährung wichtig. Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass der komplexe Vorgang der Wundheilung durch die Ernährung wesentlich beeinflusst werden kann. Ein wichtiger Faktor ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin C. Bestimmte Nahrungsmittel – z. B. Brokkoli, Spinat und Grünkohl – sind nicht nur reich an Vitamin C, sondern haben zusätzlich noch einen großen Anteil pflanzlicher Proteine. Sie stellen im Rahmen der knöchernen Regeneration einen wichtigen Faktor dar. (Dr. Dr. Martin Bonsmann, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie)

Vegane Ernährung als Risiko für die Zähne

Trotz der insgesamt guten Mundgesundheit der Veganer neigen Veganer eher zu Karies und Zahnschmelzerosionen. Das liegt vor allem daran, dass Veganer seltener fluoridhaltige Zahnpasta verwenden. Hinzu kommt, dass Vegetarier und Veganer mehr fruchtsäurehaltige Lebensmittel konsumieren. Diese lösen den Zahnschmelz an und senken über einen längeren Zeitraum den pH-Wert im Mundraum. Hieraus resultieren empfindliche Zähne, Karies und Zahnschmelzerosion.

Empfohlene Zahnpflege für Veganer

Um beidem entgegenzuwirken, empfehlen wir unseren erwachsenen Patienten eine spezielle Zahnpflege für Veganer. Sie sollten beim täglichen Zähneputzen ausschließlich fluoridhaltige Zahnpasta verwenden. Außerdem sollten zwischen den säurehaltigen Mahlzeiten mindestens 3 Stunden Pause liegen. (Dr. Henrik Andersen, Fachzahnarzt für Oralchirurgie)

Weitere Abhilfe schafft, wenn Sie den Mund nach den Mahlzeiten gründlich spülen und erst nach 30 Minuten zur Zahnbürste greifen. Erst dann binden sich die gelösten Mineralstoffe wieder, und der pH-Wert ist neutralisiert.

Das sollten Veganer bei der Zahnpflege auch noch beachten

Wenn Sie keine tierischen Produkte verzehren, sollten Sie ihre Nährstoffzufuhr kontrollieren. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann sich negativ auf Ihre Mundgesundheit niederschlagen. Wird zum Beispiel zu wenig Vitamin D aufgenommen, kann dies zu brüchigen Zähnen führen. Zahnfleischbluten kann ebenfalls durch Nährstoffmangel ausgelöst werden. Oralchirurg Dr. Henrik Andersen weist seine Patienten stets auf die regelmäßige Kontrolle und Prophylaxe beim Zahnarzt hin:

Entscheidend ist das Wissen um die fehlenden Nährstoffe und um ihren Ersatz, sowie die regelmäßige Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt!

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