Mehr Corona-Tote durch schlechte Mundhygiene: Parodontitis als Risikofaktor für schwere Covid-Verläufe

Seit mehr als einem Jahr ist die Corona-Pandemie „in aller Munde“ und hält die Welt in Atem. Neueste Studien belegen jetzt, dass es einen Zusammenhang zwischen Entzündungen in der Mundhöhle und einem schweren Verlauf einer Corona-Infektion gibt. Daher kommt sowohl der Erkennung von Erkrankungen im Mund als auch der perfekten Mundhygiene eine besondere Bedeutung zu.

Eine jüngst vorgelegte britische Studie über die Mundhygiene in Corona-Zeiten legt die Vermutung nahe, dass Menschen mit entzündetem Zahnfleisch ein um bis zu 70% höheres Risiko haben, an einer Covid-19 Infektion zu versterben. Das Ziel der Studie war es, die Auswirkung von Parodontitis auf die Krankenhauseinweisung und auf die Sterblichkeit während der Covid-19-Pandemie zu untersuchen.

Zur Verringerung schwerer Covid-19-Verläufe kommt der Aufrechterhaltung und effektiven Kontrolle der oralen und speziell der parodontalen Gesundheit in der derzeitigen Corona-Pandemie-Situation eine besondere Bedeutung zu.

(Dr. Sebastian Becher von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf)

Parodontitis (Parodontose) als Treiber für schwere COVID-Verläufe

Parodontitis (umgangssprachlich häufig Parodontose genannt) ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie wird durch Bakterienansammlungen zwischen Zahn und Zahnfleisch verursacht und ist einer der Hauptgründe für Zahnverlust im Erwachsenenalter. Etwa 50% der Bevölkerung sind von mittelschwerer Parodontitis betroffen, rund 20 Prozent von schwerer Parodontitis.

Covid-Prävention Parodontitis und Mundhygiene als Risikofaktoren

Eine aktuelle Untersuchung einer Forschergruppe aus Katar zeigt vergleichbare Daten. Diese Studie konnte die Zahnbetterkrankung Parodontitis als einen möglichen Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe identifizieren. Covid-19-Patienten mit einer Parodontitis wurden 3,5 mal häufiger auf eine Intensivstation eingewiesen. Eine Beatmung wurde sogar 4,5 mal häufiger nötig. Dies legt in Corona-Zeiten eine perfekte Mundhygiene nahe.

Im Gegensatz zu Patienten ohne Parodontitis verstarben Covid-19-Patienten, die an einer Parodontitis litten, 9 mal häufiger. Problematisch scheint hierbei vor allem die Verschleppung der parodontitis-assoziierten Bakterien aus der Mundhöhle in die Lunge. Dieses Risiko ist besonders bei beatmeten Patienten erhöht. Die Autoren der Studie „Association between periodontitis and severity of COVID‐19 infection: a case‐control study“ empfehlen daher bei an Covid-19 erkrankten Patienten ein besonderes Augenmerk auf Parodontitispatienten zu legen. Sie empfehlen, antibakterielle Mundspüllösungen anzuwenden, um das Risiko einer Keimverschleppung in die Lunge zu reduzieren.

Die Studie zeigt, dass die Sterblichkeit unter COVID-19-positiven Patienten mit Parodontitis signifikant höher war und legt verstärkte Mundhygiene-Maßnahmen zur Prävention von COVID-19 Komplikationen nahe.

(Dr. Sebastian Becher)

Mundhygiene-Tips in Corona-Pandemie-Zeiten

Dr. Sebastian Becher ist Fachzahnarzt für Parodontologie in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf

Dr. Becher empfiehlt – nicht nur in Corona-Zeiten – die tägliche sorgfältige Reinigung und Pflege von Zähnen, Zahnersatz, Implantaten und Zahnfleisch. Um Erkrankungen im Mund effektiv vorzubeugen, empfiehlt er das Zähneputzen am Morgen und Abend sowie bei Bedarf nach dem Essen. Am besten geeignet dazu sind elektrische Zahnbürsten.

Zum Zähneputzen empfiehlt Dr. Becher eine fluoridhaltige sanfte Zahncreme mit antibakteriellen Wirkstoffen.

Nach jedem Zähneputzen, mindestens aber am Abend, sollten die Zwischenräume mit Zahnseide oder speziellen Zahnzwischenraumbürsten gereinigt werden.

Für Implantate und anderen Zahnersatz gibt es spezielle, breitere Zahnseiden und Interdentalbürsten. Sie können bei Bedarf vor ihrer Benutzung zudem in antibakteriellen Lösungen und Mundspülungen (z. B. Chlorhexidin) getaucht werden.

Weiter kommt der Verhinderung der Übertragung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) und die Einhaltung der AHA+L+A-Regel eine wichtige Bedeutung zu: Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag eine Maske tragen, regelmäßig Lüften und die Corona-Warn-App benutzen.

Sie haben Probleme mit dem Zahnfleisch?

Wenn Sie Schmerzen am Zahnfleisch haben, gelegentliches Bluten feststellen oder allgemeine Probleme im Mundbereich haben, sollten Sie diese Warnzeichen sehr ernst nehmen und sich sofort untersuchen lassen. Gerne beraten und untersuchen wir Sie. Dr. Sebastian Becher von Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf ist als Fachzahnarzt für Parodontologie Ihr richtiger Ansprechpartner. Rufen Sie unter (0211) 1360900 an, und vereinbaren Sie einen Termin. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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