Schlechter Mundgeruch: Ursachen und Behandlung
Schlechter Mundgeruch ist weit verbreitet. Wir schätzen, dass mindestens jeder Vierte zu bestimmten Tageszeiten unter „Halitosis“ leidet. Das ist der medizinische Fachbegriff für üblen Mundgeruch, der sogar zu sozialen Beeinträchtigungen und Ausgrenzungen führt. Der Sebastian Becher informiert über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Es wird allgemein davon ausgegangen, dass jeder Vierte zu bestimmten Tageszeiten an Halitosis leidet. Aktuelle Studien zum Mundgeruch gehen sogar von bis zu 31% Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Sechs Prozent der Betroffenen leiden dauerhaft unter schlechtem Atem. Männer und Frauen scheinen von dem Problem gleichermaßen betroffen zu sein, wobei Ältere häufiger darunter leiden.
''Morning bad breath'': Schlechter Mundgeruch durch reduzierte Speichelbildung in der Nacht
Aber nicht jeder schlechte Mundgeruch deutet auf eine Erkrankung hin. Der sogenannte „morning bad breath“ tritt häufig durch die nächtlich reduzierte Speichelbildung auf, also vor allem morgens. Er verschwindet meist mit dem Zähneputzen oder nach dem Frühstück.
Schlechter Atem kann auch durch die Aufnahme von bestimmten Speisen wie Zwiebeln, Knoblauch oder durch Rauchen und Alkoholkonsum entstehen.
Echte Halitosis: Ursache in der Mundhöhle
Eine echte Halitosis dagegen hat nach Ergebnissen der Studie „Parodontalerkrankungen als Ursache für Mundgeruch“ in circa 90% der Fälle ihre Ursache in der Mundhöhle. Mit etwa 10% bilden Probleme im Hals-Nasen-Ohren-Bereich oder des Magen-Darm-Traktes eher die Ausnahme.
Darum sind wir als Zahnärzte in den meisten Fällen der richtige Ansprechpartner beim Vorliegen eines schlechten Mundgeruchs.
(Dr. Sebastian Becher, Fachzahnarzt für Parodontologie in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf)
So entsteht schlechter Mundgeruch
Schlechter Mundgeruch entsteht durch Bakterien, die ohne Sauerstoff in den Nischen der Mundhöhle, in Zahnfleischtaschen, Zahnwischenräumen und in den Vertiefungen der Zunge leben. Diese Bakterien verstoffwechseln Eiweiße, z. B. aus der Nahrung und aus dem Speichel, und produzieren flüchtige Schwefelverbindungen. Diese werden dann als schlechter Mundgeruch wahrgenommen.
Die Zunge steht dabei besonders im Fokus. In bis zu 80% der Fälle liegt die Ursache im Bereich der Zunge. Hier finden sich in den zahlreichen Vertiefungen erhebliche Mengen an geruchsproduzierenden Bakterien.
Entzündliche Zahnfleischerkrankungen wie die Parodontitis (vulgo „Parodontose“) stellen die zweithäufigste Ursache dar.
Zudem kann schlechter Mundgeruch durch Karies, undichte Füllungen und schlecht sitzende Brücken oder Kronen verursacht werden.
Generell gilt: Je mehr Bakterien sich vor allem auf der Zunge und in den Zahnfleischtaschen vermehren, desto höher ist das Risiko für schlechten Mundgeruch.
Mundtrockenheit stellt ein weiteres Risiko dar. In seltenen Fällen kann auch eine unentdeckte Allgemeinerkrankung, wie z. B. eine Zuckererkrankung /Diabetes mellitus, oder eine Magenerkrankung ursächlich sein.
Wir können durch bestimmte Untersuchungen recht schnell die Ursache erkennen, die entsprechende Diagnose stellen und eine Therapie einleiten. In seltenen Fällen (1 von 10) wird eine weitere fachärztliche Untersuchung nötig sein. In diesem Fall würden wir Sie an den entsprechenden Spezialisten überweisen.
(Dr. Sebastian Becher, Fachzahnarzt für Parodontologie in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf)
So behandeln Sie schlechten Mundgeruch selber
Da die Ursache für schlechten Mundgeruch in 90% aller Fälle in der Mundhöhle zu finden ist, ist der Fokus zunächst auf sie gerichtet. Die meisten geruchsbildenden Bakterien befinden sich auf dem Zungenrücken. Daher kommt neben der täglichen Mundhygiene mittels Zahnbürste und Zahnzwischenraumpflege (Zahnseide) der mechanischen Zungenreinigung mit Zungenschabern eine besondere Bedeutung zu. Zungenschaber erhalten Sie in Apotheken und Drogerien.
Wir empfehlen Ihnen, den Zungenschaber nach dem Zähneputzen am Zungenrücken anzusetzen und nach vorne zu ziehen. Wenn Sie dabei „würgen“ müssen, dann ist das normal und erfordert ein wenig Routine, um das Würgen zu überwinden. Schaben Sie vorsichtig und mehrmals, um die gesamte Breite der Zunge abzudecken. Halten Sie den Zungenschaber nach jedem Schaben unter fließendes Wasser, um die darauf gesammelten Bakterien abzuwaschen.
Wurde zudem bei Ihnen eine Zahnfleischentzündung wie eine Gingivitis oder Parodontitis festgestellt, wird zudem eine entsprechende Therapie der Entzündung eingeleitet. Circa 4 von 5 Patienten mit einer Parodontitis leiden zudem an schlechtem Atem. Bei einer reinen Zahnfleischentzündung reicht in der Regel eine intensive professionelle Zahnreinigung (PZR) mit entsprechender Mundhygieneschulung aus. Bei einer Parodontitis werden zudem die entzündeten Zahnfleischtaschen von den geruchsbildenden Bakterien schonend befreit. Die aktive Therapie kann bei Bedarf zudem mit bestimmten antibakteriellem Mundspüllösungen begleitet werden.
Leiden auch Sie an schlechtem Mundgeruch? Als Fachzahnarzt für Parodontologie ist Dr. Sebastian Becher von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf mit seinem Team Ihr kompetenter Ansprechpartner. Rufen Sie an: Unter (0211) 1360900 können Sie mit uns einen Termin vereinbaren.