Ankylosierter Frontzahn: Therapie bei Wachstumsstörung eines Zahnes

Wenn ein Patient unter einer Zahnfehlstellung leidet, so ist dies zunächst ein Fall für den Kieferorthopäden. Dieser ist spezialisiert auf die Verhütung, Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen. Er wird in mehreren kieferorthopädischen Behandlungen üblicherweise eine Zahnspange oder herausnehmbare Geräte eingliedern, und nach etwa 2 bis 3 Jahren Tragezeit stehen die Zähne in Reih und Glied.

Wachstumsstörung bei Zähnen: Therapie eines ankylosierten Frontzahns nach Zahnstange

Wachstumsstörung des Zahnes als Folge eines Unfalls

In sehr seltenen Fällen kann der Kieferorthopäde das Problem eines fehlgestellten Zahnes jedoch nicht beheben. Dies kann zum Beispiel nach einem Unfall auftreten, bei dem ein oder mehrere Zähne in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der betroffene Zahn verwächst dann gelegentlich mit dem Knochen und kann nicht weiter bewegt werden. Man spricht dann von einem ankylosierten Zahn. Eine weitere Folge kann sein, dass das Wachstum benachbarter Zähne behindert wird und zu einem ästhetischen Problem wird.

Einen solchen Fall hat Priv.-Doz. Dr. Dr. Alexander Zeller von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf zusammen mit seinen Kollegen am Universitätsklinikum in Hannover behandelt und ausfühlich dokumentiert. Unter der Überschrift „Therapie eines ankylosierten Frontzahns: Distraktionsosteogenese und Einzelzahnsegmentosteotomie“ wird der Fall einer heute 18jährigen Jugendlichen in der neuesten Ausgabe der Zahnärztlichen Mitteilungen (ZM 07/2022) beschrieben. Die Zeitschrift „Zahnärztliche Mitteilungen“ ist eine der auflagenstärksten Fachzeitschriften und wird zweimal monatlich allen deutschen Zahnärzten zugestellt.

Die Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf ist eine kieferchirurgische Praxis, keine kieferorthopädische Praxis. Wenn Sie von einer Zahnfehlstellung betroffen sind, empfehlen wir Ihnen, einen Facharzt für Kieferorthopädie aufzusuchen.

In dem beschriebenen Fall hatte eine Patientin im Kindesalter eine Verletzung im Oberkiefer erlitten. Die Folge war eine Ankylose des Zahnes 11, was in der kieferorthopädischen Behandlung zu großen Problemen führte. Die Kieferorthopädin führte zunächst eine Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange durch. Diese verlief – bis auf eine Ausnahme – nach Plan: Durch die Ankylose des Zahnes 11 bewegte sich dieser nicht und stand mehrere Millimeter höher als die geplante Position.

Behandlung eines ankylosierten Frontzahns

Die Patientin begab sich 2020 mit dem Befund „ankylosierter Frontzahn“ bei Priv.-Doz. Dr. Dr. Alexander Zeller in die kieferchirurgische Behandlung, um die Problematik an Zahn 11 beheben zu lassen. Mit der Patientin wurden dann die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Gemeinsam hat man sich zu einem selten durchgeführten Vorgehen entschlossen: Zur Distraktionsosteogenese.

In zwei kurzen Eingriffen in Vollnarkose wurde zunächst der Zahn mit seinem knöchernen Zahnfach beweglich gemacht und dann an eine implantierbare Konstruktion angebracht, die den Zahn über mehrere Tage an seine vorberechnete Zielposition verbachte. Hierzu waren aufwändige Vorberechnungen und Simulationen notwendig, für die auch ein dreidimensionales Röntgenbild erstellt wurde. Detailliertes Bildmaterial findet sich im Artikel der Zahnärztlichen Mitteilungen.

Zusätzlich zu einem „normalen“ Röntgenbild bietet sich in speziellen Situationen eine 3D-Aufnahme an. Der diagnostische Wert ist für den Behandler wesentlich höher, weil er so auch „hinter den Zahn“ blicken zu können. Er kann eine 3D-Aufnahme des Zahnes oder Gebisses am Computer so drehen, dass er die Strukturen von Kiefer und Zähnen von allen Seiten betrachten kann. Die Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf verfügt über die Technologie zur digitalen Volumentomographie (DVT).

Der Zahn bewegte sich wie geplant an die richitge Position, sodass das zuvor implantierte Gerät wieder entnommen werden konnte. Die Patientin war mit mit dem planungsgerechten Behandlungsergebnis ausgesprochen zufrieden.

Fazit: Optimale Zusammenarbeit von MKG und Kieferorthopäde für spezielle Zahn-Probleme

Der beschriebene Fall eines ankylosierten Frontzahns beweist, dass auch komplexe Zahnprobleme durch eine enge Zusammenarbeit von Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen (MKG) und Kieferorthopäden häufig schonend gelöst werden können.

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