Parodontologietag: Parodontitis und ihre Wechselwirkungen

Der diesjährige Parodontologietag am 12.05.2022 ist wieder Anlass, Patienten über Parodontitis (im Volksmund auch „Parodontose“ genannt) und über ihre Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen aufzuklären. In Deutschland federführend ist dabei die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO). Sie unterstützt ihre annähernd 5.000 Mitglieder und zahnärztlichen Organisationen in allen parodontologischen Fragen.

Dr. Sebastian Becher von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf ist Fachzahnarzt für Parodontologie. Nach dem Studium der Zanhnmedizin absolvierte Dr. Becher seine Weiterbildung zum Fachzahnarzt in der Abteildung für Parodontologie der privaten Universität Witten/Herdecke. Er ist Mitglied der DG PARO und der European Federation of Periodontology und Experte auf diesem Gebiet. Er erklärt, welche Risikofaktoren für Parodontitis bekannt und welche Frühwarnsignale bedeutend sind.

Die diesjährigen Kampagnen zum Parodontologietag haben das Ziel, auf die meist schmerzlos verlaufende Erkrankung “Parodontitis“ aufmerksam zu machen und ihr Risiko für den Zahnverlust zu verdeutlichen. Darüber hinaus wird der Parodontitis ein Einfluss auf Allgemeinerkrankungen zugeschrieben. (Dr. Sebastian Becher, Fachzahnarzt für Parodontologie)

Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer BZÄK (1.001 befragte Personen im Zeitraum vom 18.02.2022 bis 22.02.2022) deckte große Wissenslücken in der Bevölkerung auf: Fast jeder Fünfte Deutsche kennt weder den Begriff Parodontitis noch Parodontose. Bei den 18-29jährigen kennen sogar 59% die Erkrankung nicht. Viele Betroffene können daher ihre Symptome weder einordnen noch haben sie Kenntnis von existierenden Behandlungsmöglichkeiten.

Eine Zahnfleischerkrankung ist keine Banalität, sondern Anlass für den Zahnarztbesuch

Eine Zahnfleischerkrankung („Parodontitis“) beschränkt sich nicht auf den Mundraum allein – vielmehr hat sie direkten Einfluss auf Allgemeinerkrankungen. Wechselwirkungen zwischen Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Parodontitis sind inzwischen erwiesen. Sie ist insofern keine Banalität, sondern Anlass für einen Zahnarztbesuch.

Im Paro-Check der Bundeszahnärztekammer können Sie Ihr persönliches Risiko ermitteln. Wenn Sie ehrlich zu sich selbst und zur Abfrage sind und alle Fragen gewissenhaft beantworten, wissen Sie, ob es ratsam ist, Ihren Zahnarzt oder den Fachzahnarzt für Parodontologie Dr. Sebastian Becher von der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf aufzusuchen.

Mehrere Aufklärungsvideos helfen Ihnen zudem beim Ermitteln Ihres persönlichen Risikos.

Wesentliche Gefahren und Auslöser: 4 Plakate zum Parodontologietag

Die DG PARO sensibilisiert in diesem Zusammenhang mit insgesamt vier Plakaten für die wesentlichen Gefahren und Auslöser. Einige Risikofaktoren erhöhen nämlich die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung bzw. für das Fortschreiten einer Parodontitis.

Risikofaktor Rauchen

Rauchen ist ein ganz wesentlicher Risikofaktor. Es ist nachgewiesen, dass Raucher deutlich häufiger an einer Parodontitis erkranken als Nichtraucher. Auch der Verlauf einer Parodontitis-Erkrankung ist bei Rauchern schwerwiegender.

Die Zähne von Rauchern können sich bei einer Parodontitis deutlich schneller lockern. Wird eine Parodontitis frühzeitig erkannt, erschwert das Rauchen die Behandlung, weil sie schlechter auf die Behandlung ansprechen als Nichtraucher. Aufgrund des negativen Einfluss des Rauchens auf die Blutgefäße ist das Zahnfleisch bei Rauchern mit einer unbehandelten Parodontitis deutlich weniger geschwollen: Rauchen maskiert regelrecht die Entzündungszeichen. (Dr. Sebastian Becher)

Die Folgen sind dramatisch: Kann eine Parodontitis nicht gestoppt werden, baut sich der Knochen durch die Entzündung weiter ab. In der Folge kommt es zu Lockerungen und im schlimmsten Fall zum Zahnverlust.

Empfindliche Zahnhälse: Aufklärung zum Parodontologietag

Patienten, die über „Zahnschmerzen“ klagen, können in der Regel nicht erfassen, welche Ursache ihre Schmerzen haben. Deshalb lautet der Rat anlässlich des Parodontologietages, in jedem Fall einen Zahnarzt aufzusuchen. Wenn dieser diagnostiziert, dass die Zahnhälse freiliegen und die Schmerzen hervorrufen, sollte ein Fachzahnarzt für Parodontologie aufgesucht werden.

Empfindliche Zahnhälse können Folge einer Parodontitis und eines damit verbundenen Gewebeverlustes sein. Aber auch eine falsche Zahnputztechnik, dass “Schrubben“, kann zu freiliegenden und empfindlichen Zahnhälsen führen. In diesen Fällen kann über einen kleinen Eingriff oftmals das Gewebe rekonstruiert und die Zahnhälse wieder mit Zahnfleisch bedeckt werden. (Dr. Sebastian Becher)

Die Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf ist auf die Behandlung von Parodontitis („Parodontose“) “) sowie auf die Therapie von freiliegenden Zahnhälsen spezialisiert (vgl. Focus-Beitrag über die Volkskrankheit Parodontose).

Mundgeruch: Hinweis auf Parodontitis!

Mundgeruch (Halitosis) ist nicht immer „nur“ ein Ausdruck von schlechter Mundhygiene. Dieser ließe sich mit regelmäßigem und konsequentem Zähneputzen leicht verhindern und träte in der Folge nicht mehr auf.

Wenn trotz sach- und fachgerechte Mundhygiene aber immer noch Mundgeruch auftritt, so unser Rat am Parodontologietag, ist ein Zahnarzt und ggf. ein Fachzahnarzt für Parodontologie aufzusuchen. Er kann mittels standardisierter diagnostischer Verfahren feststellen, ob z. B. Bakterien in den Zahnfleischtaschen Fäulnis- und Zersetzungsprodukte produzieren, die den Mundgeruch verursachen.

Mundgeruch ist ein Indikator für Parodontitis und sollte sehr ernst genommen werden. Frühzeitig erkannt, können sowohl Mundgeruch als auch Entzündungen der Zahnhalteapparates gestoppt werden.

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Lockere Zähne ernst nehmen

Lockere Zähne sind die Folge eines entzündeten Zahnhalteapperates und des daraus resultierenden Knochenabbaus. Sie sind demnach ein ernstzunehmendes Anzeichen dafür, dass eine Parodontitis im fortgeschrittenen Stadium vorliegt.

Am Parodontologietag erklärt Dr. Wolfgang Diener, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie in der Kieferchirurgie Königsallee in Düsseldorf:

Eine Parodontitis beginnt oft mit blutendem und geschwollenem Zahnfleisch und teils auch mit empfindlichen Zahnhälsen. Das Zahnfleisch schwillt an, und es entstehen Zahnfleischtaschen. Darin setzen sich Bakterien fest, wandern in die Tiefe und lösen eine starke Entzündung aus. Spätestens jetzt muss ein Fachzahnarzt für Parodontologie eingreifen. (Dr. Wolfgang Diener)

Wird die Entzündung rechtzeitig behandelt, ist der Zahn in den meisten Fällen zu retten. Wird die Entzündung nicht behandelt, dehnt diese sich in Tiefe aus.. Die Folge ist Knochenabbau: die Zähne verlieren ihren Halt im Kieferknochen und im schlimmsten Fall droht ein Zahnverlust.

Fazit zum Parodontitistag: Anzeichen früh erkennen, Risiken meiden

Als Fazit kann festgehalten werden: Eine unbehandelte Parodontitis kann über kurz oder lang zum Verlust der Zähne führen und damit zu einer erheblichen Beeinträchtigung Ihres gewohnten Lebens.

Wichtig ist, Risikofaktoren – z. B. das Rauchen – möglichst auszuschließen und Anzeichen für eine bereits bestehende Parodontitis frühzeitig zu erkennen. Wird eine Parodontitis frühzeitig erkannt, kann sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich gestoppt werden.

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